Genießen Sie die Idylle
Geschichtsträchtig…
Im Jahre 1361 wird Schnelldorf im Lexikon fränkischer zum ersten Mal erwähnt. Sechs Jahre später wird „Snellendorf“ von einem Grundherren, dem Edelknecht Wilhelm von Bebenburg, für 1.500 Pfund Heller an die Gräfin Irmingard von Nassau verkauft.
In diesem urkundlich dokumentierten Verkauf wurde auch Grimmschwinden erstmals erwähnt. Die Hohenloher übten die Landeshoheit über Schnelldorf bis zum Jahre 1796 aus. Das Dorf gehörte ebenso zum Amte Schillingsfürst wie die Ortschaft Wildenholz. Bereits 1575 erhielt Schnelldorf eine eigene Dorfordnung. Darin wurde Schnelldorf "Flecken" genannt.
Als Schnelldorf bei der Landesteilung 1688 der Linie Hohenlohe-Bartenstein zugeteilt wurde, wurde in Schnelldorf ein eigener Amtssitz errichtet. Hiervon zeugt noch heute das aufwendig sanierte und in neuem Glanz strahlende Amtshaus (das "Schlösschen"). Um 1700 erhielt Schnelldorf seinen ersten eigenen Amtsschultheißen, bis dahin wurde Schnelldorf vom Amtsschultheiß der Gemeinde Wildenholz mitverwaltet.
Schnelldorf war ein klassisches Reihendorf / Straßendorf. Rechts und links der heutigen Staatsstraße lagen die einzelnen kleinen Anwesen und Häuser. Am unteren Ende des Dorfes gab es die Dorfmühle. Jenseits der Ampfrach entstand wohl um 1791 das erste Anwesen, eine Ziegelei. In der Mitte des Dorfes stand einst eine Kapelle, diese wurde jedoch im 30-jährigen Krieg zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. In diesen Jahren wurden auch mehrere Höfe in Schnelldorf und Unterampfrach (1632) niedergebrannt oder lagen öd. Die Pest wütete im Lande und forderte seine Opfer!
Die Bevölkerung reduzierte sich in dramatischem Ausmaß auf rund ein Achtel der Menschen. Die Landeshoheit der Hohenloher wurde durch den "Landesausgleich" ab 1791 zunächst von der Preußischen abgelöst und 1806 durch die Bayerische ersetzt. Im Jahr 1830 zählte Schnelldorf 65 Häuser. Die Eisenbahnlinie von Ansbach nach Crailsheim wurde in den Jahren 1872 bis 1875 gebaut und war ursächlich für einen wirtschaftlichen Aufschwung in Schnelldorf. Darüber hinaus war die Bahnlinie für die Erzeugnisse der Landwirtschaft von Vorteil, konnten doch die produzierten Lebensmittel schnell in die Stadt gebracht und auf dem Markt verkauft werden. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung waren jedoch für Schnelldorf auch die zahlreichen Steinbrüche (diese wurden im Jahr 1845 erstmals erwähnt) und der relativ umfangreiche Waldbestand. 1903 nahm in Schnelldorf ein Genossenschaftssägewerk seinen Betrieb auf.
Nach dem zweiten Weltkrieg gab es in Schnelldorf (wie überall in den Nachbargemeinden) einen enormen Zustrom von Heimatvertriebenen und Evakuierten zu verzeichnen.
In den Nachkriegsjahren wurden in Schnelldorf durch die Ansiedelung von Betrieben neue Akzente gesetzt und in der Gemeinde zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen. Es entstanden Neubaugebiete für die stetig anwachsende Bevölkerungszahl.
Im Jahr 1972 entstand durch die kommunale Gebietsreform die Einheitsgemeinde Schnelldorf. Folgende ehemals selbstständigen Altgemeinden wurden zusammengefasst. Oberampfrach, Unterampfrach, Wildenholz, Haundorf und Gailroth.
Zusätzlich trug das durchgeführte Flurbereinigungsverfahren und die Dorferneuerung positiv zur Gemeindeentwicklung bei. Nach dem Bau der Bundesautobahnen A6 mit der Ausfahrt Schnelldorf und der A7 mit der Ausfahrt bei Hilpertsweiler und dem Autobahnkreuz an der östlichen Gemeindegebietsgrenze liegt Schnelldorf nun am "zweiten Nabel" Nordbayerns. Auch die Bundesbahnstrecke Nürnberg - Stuttgart durchquert das Gemeindegebiet und zur Freude aller konnte im Dezember 2002 der Bahnhalt in Schnelldorf reaktiviert werden.